Vogesen
Spricht man mit Menschen, die bereits in den Vogesen waren, sieht man in ihren Augen ein Leuchten. "wunderschön !", ist das am Meisten gesagte Wort und es zieht diese Menschen immer wieder dorthin. Das Elsass mit dem Val dÀrgent kannte ich bereits, aber in die Vogesen wollte ich schon immer mal. Natürlich auch, um Gämsen zu fotografieren. Wie auch bei unseren anderen Touren stand nicht allein die Fotografie im Vordergrund, sondern Land und Leute. Meine Oma stammt von dort und die 25 % französisches Blut in meinen Adern wollen auch wissen, wo sie herkommen.
Im Juni wurde das Wohnmobil gepackt und es ging Richtung Süden. Die erste Station war Waghäusel, wo ich die Purpurreiher mit ihren Jungen fotografieren wollte. Wettermäßig eine Katastrophe und ich wurde zwei mal nass bis auf die Knochen. Zur Erholung ging es erst einmal bis Breisach, wo das Wetter es schon gut mit uns meinte. Dann rüber, über den Rhein ins Elsass und siehe da, Sonne satt. Durch Colmar und Munster und über den Col de la Schlucht bis zum Lac de Longemère, wo wir unser Lager aufschlugen. Ein toller Campingplatz mit freundlichem Personal und nah am See. Von hier aus wollte ich meine Touren zu den Gämsen am Hohneck starten. Nur, da gab es ein Problem....den Campingplatz darf man, wegen Rücksichtnahme auf die anderen Gäste, erst um 06:00 Uhr verlassen. Die ca 13 km bis zum Hohneck dauern wegen der Kurverei und da musste ich ja auch noch hochlaufen mit den schweren Kameraklamotten. Zwei mal gemacht, aber bis ich da oben war, hielten die meisten Gämsen schon ihren Verdauungsschlaf. Also wieder gepackt und direkt am Hohneck übernachtet. 04:00 Uhr Wecker, Katzenwäsche, Klamotten an, den schweren Rucksack auf den Buckel, das dicke Stativ an die Hand und munter den steilen Berg hoch. Und sie waren da. Gämsen satt, mit ihren Kitzen und bei Sonnenaufgang kamen ganze Herden über den Kamm von ihren Nahrungsflächen, um in den unterhalb liegenden Wald zu ziehen. Lichtmäßig eine Herausforderung, die meine neue Kamera nicht so richtig gut bewältigen konnte. Ohne Licht und mit hohen ISO-Zahlen schwächelte sie dann doch etwas. Das ist mir mittlerweile ziemlich egal. Das Erlebnis zählt und die Stunden da oben waren ein Erlebnis, welches ich bis in die letzte Faser genossen habe und von dem ich noch lange zehren werde.
Dort waren wir nicht zum letzten Mal!